Musée Visionnaire

Lebenslauf Margrit Schlumpf-Portmann

Beschreibung

*1931 in Wald (ZH) - †2017 in Bauma
Zeichnungen, Radierungen und Malerei, Textilkunst, Skulpturen, Plastiken und Platzgestaltungen – Margrit Schlumpf-Portmanns Werk ist so vielfältig wie die Künstlerin selbst.
Geboren 1931 in Wald (ZH) war Schlumpf-Portmann bis in die 1960er-Jahre vor allem als Bühnenbildnerin und Filmausstatterin tätig, bevor sie sich ganz ihrer künstlerischen Arbeit hingab. In einer Zeit, in der die Gesellschaft Frauen am liebsten am Herd oder mit dem Stickrahmen in der Stube sitzen sah, wagte Schlumpf-Portmann den Ausbruch aus den Konventionen, den Bruch mit dem, was gemeinhin mit dem Stempel «männlich» oder «weiblich» versehen war. Statt ihre grossformatigen «Schnurmalereien» zu häkeln oder zu sticken, griff Schlumpf-Portmann zum Leim, klebte die zuvor selbst eingefärbten Hanf- und Baumwollschnüre dicht aneinander und formte abstrahierte Landschaften und Figurenkompositionen. Der Emanzipation von textilen, häufig Frauen zugeschrieben Techniken, folgte in den 1970er-Jahren die Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Frau und Künstlerin. Immer häufiger brachte sie in ihren Bildthemen das Verhältnis zwischen den Geschlechtern kritisch zum Ausdruck – eine Position, die sowohl ihre eigene Situation widerspiegelte wie auch die gesellschaftliche Realität der Zeit. Ab Mitte der 1980er-Jahre widmete sie sich vermehrt der Skulptur, wobei das Weibliche, Feministische auch hier nachhallte. Im Mittelpunkt dieser Schaffensphase stand das Kind: Schlumpf-Portmann modellierte «Puppen» und Baby-Figuren, die sich als dichte Knäuel auch in den «Hemisphären», den gehirnartigen Objekten, wiederfinden, welche sie installativ in die Natur setzte.
Nachdem Schlumpf-Portmann jahrzehntelang in Aathal lebte und dort als Künstlerin tätig war, arbeitete sie ab dem Jahr 2000 bis zu ihrem Tod 2017 vor allem in ihrem Atelier in der Spinnerei Schönau in Wetzikon.